Schlagwortarchiv für: Krebs

Die Tübinger Immatics N.V. stellte auf dem ESMO Immuno-Oncology Congress 2025 aktualisierte Daten aus der laufenden Phase Ia-Dosis-Eskalationsstudie zu ihrer PRAME-gerichteten Zelltherapie der zweiten Generation vor. Die überraschenden Ergebnisse haben kaum Auswirkungen auf den Aktienkurs. Möglicherweise liegt das an der Konkurrenz von zahlreichen Ansätzen gegen das PRAME-Zielmolekül (Preferentially Expressed Antigen in Melanoma), unter denen Immatics aber auch Immunocore (UK) schon in späteren klinischen Phasen unterwegs sind.

Die Kölner Disco Pharma hat vor fast zwei Jahren für Aufsehen gesorgt mit einer hohen Seedfinanzierung bei 20 Mio. Euro. Nun wird auf diese Runde noch eine Schippe draufgelegt und mit weiteren 16 Mio. Euro vollzieht die Firma auch einen Reifungsprozess und wechselt den Steuermann aus. Gründer Roman Thomas bleibt als Berater verbunden, mit Mark Manfredi kommt ein erfahrener Pharmamann ans Ruder. Mit einem etwas ungewöhnlichen Einstieg beleuchten wir diese Geschichte.

Entgegen kurz aufbrodelnder Gerüchte hält die Mainzer BioNTech SE unvermindert an ihrer Drei-Säulen-Strategie im Kampf gegen Krebs fest, zu der mRNA-Vakzinierungen gegen Krebs-Neoantigene in Kombination mit anderen Wirkstoffmodalitäten einen wichtigen Beitrag liefern sollen. Auch in Zukunft.

Die Berliner StratifAI GmbH hat  sich 12,5 Mio. Euro in einer von Picus Capital und Alven angeführten Finanzierungsrunde gesichert. Das Kapital soll zur Weiterentwicklung der KI‑Biomarker‑Plattform Polaris™ genutzt werden, die aus Gewebeschnittbildern und klinischen Spätphase-Daten Metastasierungs-Biomarker extrahiert.

Das Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) hat seine IT-Infrastruktur für die Klassifizierung und Erkennung von Hirntumoren modernisiert. Die neue Technik unterstützt das eingesetzte KI-Modell mit maximaler Leistung und kann flexibel erweitert werden.

Die Leverkusener Bayer AG hat über die Berliner Pharmasparte einen Onkologie-Deal mit Kumquat Biosciences Inc. über 1,3 Mrd US-Dollar geschlossen. Es geht dabei um die Krebs-Treibermutation KRAS.

Die französische Bioprocess-Solutions-Tochter der Sartorius AG aus Göttingen, Sartorius Stedim Biotech S.A., hat eine Minderheitsbeteiligung in Höhe von 3 Mio. US-Dollar am US-amerikanischen Zelltherapiespezialisten Nanotein Technologies Inc. erworben.

Der jährliche Report zur medizinischen Biotechnologie in Deutschland, den der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) gemeinsam mit der Boston Consulting Group (BCG) verfasst, berichtet positive Entwicklungen bei den Zulassungen von Biopharmazeutika sowie den Mitarbeitern in den Unternehmen. Im diesjährigen Schwerpunkt geht es um die Präzisionsmedizin und die Verzahnung von Früherkennung (Diagnostik) mit einem früheren Einsatz von zielgerichteten Therapeutika. Hier wäre mehr Synchronisierung nötig und es gäbe noch Luft nach oben.

Die NUCLIDIUM AG mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, hat eine Series B-Finanzierung über 79 Mio CHF (84 Mio. Euro) zur Weiterentwicklung ihrer kupferbasierten radiopharmazeutischen Plattform abgeschlossen. Die Runde wurde von Kurma Growth Opportunities Fund, Angelini Ventures, Wellington Partners und Neva SGR (Teil der Intesa Sanpaolo Group) angeführt.

Auf der Finanzierungsseite gibt es viele gute Nachrichten aus der Schweiz, doch manchmal sind diese trotzdem gepaart mit dem Hinweis auf Druck zur Kosteneinsparung. So ist es bei ADC Therapeutics SA aus Lausanne. Doch auch die Züricher Molecular Partners vermeldet eine Stellenkürzung, um sich mit allen Mitteln auf die klinische Entwicklung zu konzentrieren. Auch die Gentherapie bei Duchenne Muskeldystrophie der US-amerikanischen Sarepta wirft nach dem Stop der Abgabe des Wirkstoffes durch die FDA Fragen für den globalen (außerhalb USA) Vermarkter Roche auf. Bei dem vielen Licht auf die Schweizer Biotech-Szene, zeigen sich gerade auch die Schattenseiten.